Es gab eine Zeit in meinem Leben, an die erinnere ich mich gar nicht gerne zurück. Dabei handelt es sich um fünf Wochen, die ich im Krankenhaus verbrachte; und zwar aufgrund einer bösen Erkrankung.
Da ich heute wirklich schlechte Laune habe, liegt mir besonders viel daran, dir einen möglichst genauen Eindruck der Fadesse des Spitalaufenthaltes zu vermitteln.
Ich habe immer sehr lange geschlafen. Zuerst wunderte ich mich in höchstem Maße darüber, dass man dies überhaupt gelten ließ. Stets lebte ich in der zweifelhaften Gewissheit, dass in derartigen Einrichtungen spätestens mit Tagesanbruch ein Geschwader an Schwestern das Zimmer stürmt und das dortige Klientel unter Pauken und Trompeten aus dem Bett trommelt. Dem war nicht so. Oder vielleicht war dem auch so; aber wenn, dann habe ich das stets verschlafen.
Auf das Frühstück verzichtete ich. Immer. Wer frühstückt, hat keine Zeit zu schlafen. Irgendwann erhob ich mich dennoch stets auf´s Neue. Meistens wartete zu diesem Zeitpunkt bereits das Mittagessen auf mich. Freudig nahm ich es zu mir.
Freudig? Ja. Eindeutig. Denn im Gegensatz zu einer Vielzahl von notorischen Nörglern, kann ich mich über das vielzitierte Krankenhausessen nicht beschweren. Ich fühlte mich dahingehend immer bestens versorgt.
Nach dem Mahl legte ich mich ins Bett und hielt meinen Mittagsschlaf. Meistens dauerte er so lange, bis mich die Tagesschwester zum Kaffee weckte. Den lehnte ich jedoch jedes Mal ab. Zumeist deswegen, weil ich zu müde war, die Tasse zu halten. Und wenn ich mich doch dazu in der Lage befand, verschüttete ich deren Inhalt zumeist.
Also blieb mir nichts Anderes übrig, als mich ein wenig auf´s Ohr zu hauen. Ich schlief also, bis das Abendessen kam. Nachdem ich dies vertilgt hatte, war auch schon die Schlafenszeit gekommen. Ich nahm meine Abendmedikation ein und schloss die Augen.
Während sich das Sandmännchen bei mir ein Stelldichein gab, hoffte ich allabendlich, dass sich der kommende Tag nicht minder aufregend gestaltete, als der eben erst vergangene.